Um 17:24 Uhr heulten im Stadtgebiet Waidhofen/Thaya die Sirenen. 21 Feuerwehrmitglieder der FF Waidhofen/Thaya rückten Minuten später mit vier Einsatzfahrzeugen nach Matzlesschlag aus, um die örtliche Feuerwehr bei einem Großbrand zu unterstützen.
Da bei der Notrufentgegennahme der Brand eines landwirtschaftlichen Objekts gemeldet wurde, löste der Disponenten der Landeswarnzentrale NÖ lt. Alarmplan die Alarmstufe 4 (höchste Alarmstufe für Brände) aus und so wurden in der Erstphase neun Feuerwehren alarmiert. Bei unserem Eintreffen drang dichter Rauch aus einer Scheune aus. Sofort wurde mit der Tierrettung begonnen und es konnten alle 60 Rinder gerettet werden. Anschließend wurde unter schwerem Atemschutz begonnen, den Brand unter Kontrolle zu bekommen. Schnell war klar, dass nicht das Gebäude selbst sondern das darin gelagerte Heu brannte. Aufgrund der starken Rauchentwicklung war der Einsatz sehr schwierig und gefährlich. Mit einem Traktor wurde Schaufel für Schaufel das Heu aus der Scheune geholt, auf Traktoranhänger aufgeladen und abtransportiert.
Aufgrund der hohen Anzahl der Atemschutzträger (am Ende des Einsatzes waren es insgesamt 48 Trupps à 3 Mann) wurde bereits zu Beginn ein Atemschutzsammelplatz eingerichtet. Die leeren Atemschutzflaschen wurden durch unsere Atemluftspeicheranlage vor Ort gefüllt. Nachdem aber die Trupps teilweise bereits zum dritten Mal im Einsatz waren, wurden gegen 19:30 weitere sechs Feuerwehren nachalarmiert, damit genug Atemschutzträger eingesetzt werden konnten.
Nachdem das Feuer soweit unter Kontrolle war, wurde vom Einsatzleiter befohlen, dass komplette Heu aus der Scheune auszuräumen. Zur Unterstützung wurde ein Kettenbagger angefordert, der die Einsatzkräfte sehr unterstützen konnte. Trotzdem musste ein großer Teil händisch ausgeräumt werden, was die Einsatzkräfte fast bis an ihr Limit brachte. Die Lösch- und Ausräumarbeiten wurden laufend mit der Wärmebildkamera kontrolliert, um so schnell Glutnester ausfindig zu machen.
Um 3 Uhr waren keine Atemschutzträger mehr eingesetzt und so konnten wir mit unserem letzten Einsatzfahrzeug (Versorgung mit Atemluftkompressor) die Einsatzstelle verlassen. Vor Ort blieben aber noch drei Feuerwehren, um das restliche Heu auszuräumen und eine Brandwache durchzuführen.
Insgesamt waren 191 Feuerwehrmitglieder von 15 Feuerwehren eingesetzt. 48 Atemschutztrupps kamen zum Einsatz und es mussten 190 Atemluftflaschen gefüllt werden.
Eingesetzte Feuerwehren: Waldberg-Matzlesschlag, Windigsteig, Stögersbach, Weinpolz, Rafings-Rafingsberg, Meires-Kottschallings, Kleinreichenbach, Schwarzenau, Waidhofen/Thaya, Nonndorf, Brunn, Alt-Waidhofen, Grafenschlag, Vestenpoppen-Wohlfahrts und Kainraths
Zeit: 17:24 - 03:00 Uhr
Mannschaft: 21
Fahrzeuge: Tanklöschfahrzeug 4000/200, Tanklöschfahrzeug 2000, Drehleiter, Versorgung, Atemluftkompressor, Kommando
Siehe auch Bericht AFK Allentsteig