Hilfeleistungsfahrzeug 2

 

Technische Daten

Taktische Bezeichnung:  HLF 2  Hilfeleistungsfahrzeug 2 (HLF 2)
Funkrufname:  Tank 2 Waidhofen
Kennzeichen:  FW-253 WT
Marke/Typ:  MAN TGM 15.290 4x4
Motorleistung:  213 kw (290 PS), Allrad
Baujahr:  2019
Indienststellung:  2019
Eigengewicht:  14.110 kg
Besatzung:  1:6
Aufbaufirma:  Rosenbauer

 

Fahrzeugbeschreibung

Das Hilfeleistungsfahrzeug 2 löste im April 2019 (Bautagebuch) das seit 1989 im Dienst stehende Tanklöschfahrzeug 2 und das seit 1990 im Dienst stehende Schwere Rüstfahrzeug ab. Das Hilfeleistungsfahrzeug 2 (HLF 2) ist aufgrund seiner Ausrüstung ein "technisches Tanklöschfahrzeug", da er neben der Basis-Brandbekämpfungsausrüstung über eine umfangreiche technische Ausrüstung verfügt. So sind neben einem 2.000 Liter Löschwassertank und entsprechender Branddienstausrüstung auch ein hydraulischer Rettungssatz, elektrischer Druckbelüfter, 14 kVA Stromerzeuger, Rettungssäge, LKW-Rettungsplattform, Hebekissen, Türöffnungsset, Wärmebildkamera, Mehrgasmessgerät u.v.m. im Fahrzeug zu finden. Rund 400 Aurüstungsgegenstände stehen den Feuerwehrmitgliedern im Einsatzfahrzeug zur Verfügung.

 

Fahrzeugdetails

Im Frontbereich des Hilfeleistungsfahrzeuges wurde unterhalb der Stoßstange ein C-Löschwasserabgang verbaut, um zB auch in engen Straßen einen raschen Löschangriff über die Fahrzeugfront durchführen zu können. Für Einsätze in den Nachtstunden verfügt das Einsatzfahrzeug im Aufbau auf der rechten und linken Seite über je 6 Stk. bzw. im Heck über 2 Stk. LED-Scheinwerfer, damit das Nahfeld rund um das Fahrzeug ausgeleuchtet werden kann.

 

HLF 2

Im vorderen Teil der Geräteräume sind hauptsächlich Ausrüstungsgegenstände für den technischen Einsatz zu finden. Neben diversen Schanzwerkzeug wurden hier Motorkettensäge, Rettungssäge, Anschlagmittel, Rettungstrage, Spineboard, LKW-Rettungsplattform, Rangierwagenhebern, Südbahnwinde, Greifzug, zwei Unterwasserpumpen und vieles mehr untergebracht. Hier wird auch das hydraulische Rettungsgerät gehaltert, welches über eine Schere, Spreizer und zwei Rettungszylinder verfügt und von zwei akkubetriebenen Aggregaten angetrieben wird. Im mittleren Geräteraum sind neben den Druckschläuchen auch Wathosen, Chemieschutzanzüge, Gully-Ei und Absturzsicherungen zu finden. Im hinteren Geräteraum ist im oberen Bereich ein Großteil der Schadstoffausrüstung untergebracht, gleich darunter die wasserführenden Amaturen, Schlauchtragekorb und tragbarer Wasserwerfer.

 HLF 2

Auf der rechten Fahrzeugseite befinden sich im vorderen Geräteraum ein 14 kVA Stromaggregat und ein elektrischer Druckbelüfter "Fanergy E22" samt Leichtschaumaufsatz. Darüber werden Hebekissen (12 bar) in verschiedenen Größen samt Steuerung, Kabeltrommeln, Lichtfluter, Akku-Lichtset und einiges mehr gehaltert. Im Durchladeraum wurden vier Rangierroller, Teleskopleiter und ein kompletter Hebekissensatz (1 bar) untergebracht.
Im mittleren Geräteraum sind neben den Druckschläuchen, Türöffnungsrucksack und Reservekanister, verschiedene Akku-Werkzeuggeräte, Schlagbohrhammer und Schlagbohrmaschine gelagert. 
Im hinteren Geräteraum wurde ein Kombinations-Schaumrohr als Schnellangriff verbaut und die dafür erforderlichen Schaummittelbehälter untergebracht. Zusätzlich sind auf einem Auszug vier verschiedene Handfeuerlöscher (davon ein Lithium-Ionen-Löscher) gehaltert und daneben die verschiedenen Aufsätze für die beiden AWG TurboTwist-Strahlrohre. 

HLF 2

Für die Absicherung von Unfallstellen kann die im Heckbereich verbaute Verkehrsleiteinrichtung aktiviert und zusätzlich fünf verschiedene Schlagwörter wie zB ACHTUNG, UNFALL usw. angezeigt werden. Das Herzstück des Hilfeleistungsfahrzeuges ist sicherlich die Feuerlöschpumpe N35 mit einer Leistung von 3.500 l/min. Die Steuerung erfolgt über ein integriertes Logic Control System (LCS) der Fa. Rosenbauer. Über der Pumpe ist eine Normaldruckhaspel mit 50m Textilschlauch in Formtexausführung und einem C-Hohlstrahlrohr untergebracht. Am Unterfahrschutz wurde zusätzlich eine Abschleppstange montiert. Auch eine Atemschutz-Überwachungstafel findet in der Heckklappe ihren Platz.

HLF 2

Am Dach wurde eine 2-teilige Schiebeleiter und vier Steckleiternteile untergebracht. Gleich davor konnte Platz für die Steckleitern-Zubehörteile (Verbindungsteil, Dachhaken, Einsteckfüsse) gefunden werden. Ein Teil der Dachfläche wird für eine Dachbox benötigt, wo Deckenstützen, Grabenstützen, Pölzmaterial, Schlauchbrücken usw. untergebracht sind. Zusätzlich befindet sich hier der pneumatisch ausfahrbare LED-Lichtmasten der in dreh- und schwenkbarer Ausführung für die Einsatzkräfte zur Verfügung steht.

 HLF 2 Dach
Der Mannschaftsraum bietet Platz für fünf Einsatzkräfte. Drei Sitze davon sind mit integrierten 300 bar Atemschutzgeräten ausgestattet. Am Action-Tower sind wichtige Ausrüstungsgegenstände für die Einsatzkräfte untergebracht. So werden hier Handscheinwerfer, Handfunkgerät und Wärmebildkamera ständig in den Ladestationen gehaltert und geladen. Drei Steckdosen am Action-Tower sind mit einem Wechselrichter verbunden, um auch am Einsatzort Strom für diverse Ladevorgänge zu haben. In den Boxen des Action-Towers sind u.a. Fluchthauben, Zubehör für das Mehrgasmessgerät, Feuerwehrgurte und Getränke untergebracht. Zusätzlich wurden im Mannschaftsraum links und rechts in der "B-Säule" insgesamt vier Akkuladegeräte untergebracht, um die Akkus für die diversen Gerätschaften (Akku-Werkzeug, -Beleuchtungsset, -Hydraulikaggregate) ständig laden zu können.

HLF 2
Vom Fahrersitz aus können mittels Logic Control System (LCS) viele Funktionen wie zB Verkehrsleiteinrichtung, Blaulicht, Umfeldbeleuchtung usw. gesteuert bzw. die Rückfahrkamera aufgeschaltet werden. Zwischen Fahrer- und Beifahrer wurde ein Handscheinwerfer, Handfunkgerät und das Mehrgasmessgerät Altair 4X verbaut, welche ständig geladen werden, um im Einsatzfall voll einsatzfähig zu sein. Dem Fahrzeugkommandanten steht zusätzlich im Bereich der Mittelkonsole ein stoßfestes Tablet zur Verfügung, wo er diverse Einsatzunterlagen wie zB Brandschutzpläne, Aufzugspläne, Schadstoffdatenbank usw. jederzeit abrufen kann.  HLF 2

 

Fahrzeugverwendung

Aufgrund der umfangreichen technischen Beladung rückt das HLF 2 bei allen technischen Einsätzen und Schadstoffeinsätzen als eines der ersten Fahrzeuge aus. In Kombination mit dem Wechselladefahrzeug können Verkehrsunfälle und Fahrzeugbergungen sicher und effektiv abgearbeitet werden. HLF 2 bei der Unfallstellenabsicherung
Das Hilfeleistungsfahrzeug wird auch bei allen Arten von Brandeinsätzen eingesetzt und unterstützt das erstausrückende Tanklöschfahrzeug. hp P4110007